Eine Drohne rettet Leben

Karl Kumlehn von den Maltesern Braunschweig (links) zeigt dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD, rechts) die Drohne der Malteser. Dazwischen (von links): Dr. Thorsten Kornblum (SPD) sowie die Malteser Nicolai Hollander und Jörg Rütjerodt; Bildquelle: Lukas/Malteser

Braunschweig (mhd). Lob und Dank für den Katastrophenschutz der Malteser: Bei seinem Besuch in der Braunschweiger Dienststelle des katholischen Hilfsdienstes zeigte sich der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwochnachmittag, 22. September, beeindruckt von der Ausrüstung und der Einsatzfähigkeit der Ehrenamtlichen.


Es sind nicht immer die großen Einsätze, die den Katastrophenschutz beschäftigen. Mitunter ist es die Bitte der Polizei, bei der Suche nach einer vermissten Person zu helfen oder auch der Anruf eines Bauern, der sein Feld mähen möchte. Seit kurzem können die Malteser in solchen Fällen eine Drohne gen Himmel schicken, die bei der Personensuche oder bei der Suche nach Rehkitzen in einem Kornfeld hilft. So kann Leben gerettet werden, sei es das Leben eines orientierungslosen Seniors oder das Leben eines Rehkitzes. Denen fehlt nämlich der Fluchtinstinkt, weshalb sie vor einer Mähmaschine nicht davonlaufen und bei der Ernte oft getötet werden, erklärte Malteser Karl Kumlehn dem interessierten Innenminister. Mit Hilfe ihrer Drohne haben die Braunschweiger Malteser in diesem Jahr auf Braunschweiger Feldern schon mehr als 70 Rehkitze aufgespürt und sie damit vor dem Mähdrescher gerettet.

Die Drohne der Malteser ist indirekt eine Frucht der Flüchtlingskrise von 2015. Damals hatten die Malteser – wie andere Hilfsorganisationen auch – durch ihre Hilfe für Flüchtlinge finanzielle Überschüsse aus Landesmitteln erzielt, die sie behalten durften, aber für den Katastrophenschutz investieren mussten. Genau dies haben die Malteser getan und damit ihre Einsatzfähigkeit für den Katastrophenschutz weiter gestärkt, was Pistorius gerne hörte.

Solche Einsätze werden nämlich in Zukunft zunehmen, zeigte sich der Innenminister überzeugt und versprach, sich für eine bessere Ausstattung und Organisation des Katastrophenschutzes in Niedersachsen einzusetzen. Zunächst aber war ein Dank angesagt: Im Gespräch mit den Ehrenamtlichen der Malteser erfuhr Pistorius von deren Erlebnissen beim Hochwassereinsatz in Dernau und Ahrweiler und sprach ihnen dafür im Namen des Landes Niedersachsen Dank und Anerkennung aus.

Begleitet wurde Boris Pistorius bei seinem Besuch von Dr. Thorsten Kornblum, dem Oberbürgermeisterkandidaten der SPD für Braunschweig, und dem Landtagsabgeordneten Dr. Christos Pantazis MdL (SPD), der für den Bundestag kandidiert. Geführt wurde er von Jörg Rütjerodt, Leiter Notfallvorsorge und Katastrophenschutz der Malteser in der Diözese Hildesheim, und dem Braunschweiger Dienststellenleiter Nicolai Hollander.